NATO-Topjob: „Johannis’ Ankündigung kam keineswegs überraschend“

UDMR-Chef: „Anwärter aus Osteuropa eine logische Entwicklung“

Bukarest (ADZ) - Rumäniens Spitzenpolitiker scheinen von der Ankündigung des Staatschefs, sich für den NATO-Topjob bzw. das Amt des Generalsekretärs zu bewerben, keineswegs überrumpelt. So sagte UDMR-Chef Hunor Kelemen in einer ersten Reaktion, die Bekanntgabe habe „für niemanden eine Überraschung dargestellt“ – nachdem Rumäniens Botschafter bei der NATO das Verteidigungsbündnis bereits vor Wochen in diesem Sinn unterrichtet habe, sei immerhin zu erwarten gewesen, dass der Präsident auch die Bürger über seine Absichten nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit informiere. Ein Kandidat aus Osteuropa sei eine durchaus logische Entwicklung, doch hätten letztlich die Fähigkeiten der Amtsanwärter entscheidend zu sein, so Kelemen. Zurzeit stehe zwar fest, dass der als Favorit des Rennens geltende niederländische Premier Mark Rutte nicht auf die Unterstützung der Türkei, Ungarns, Bulgariens und Rumäniens bauen könne, dafür sei völlig unklar, auf wessen Unterstützung Johannis überhaupt bauen könne, hob der UDMR-Chef hervor. Nichtsdestotrotz zeigte sich Kelemen überzeugt, dass „der Präsident diese Ankündigung nicht ohne Vorab-Gespräche gemacht“ habe, Johannis sei „keineswegs jemand, der sich in ein Abenteuer stürzt, ohne Licht am anderen Ende des Tunnels zu sehen“. Eindeutig werde bereits „auf Hochtouren verhandelt“, da unter den NATO-Staaten immerhin Konsensus bzw. Einstimmigkeit in puncto Amtsnachfolger des scheidenden Generalsekretärs Jens Stoltenberg herrschen müsse.

Senatspräsident und PNL-Chef Nicolae Ciucă sagte seinerseits, dass unser Land „mit soliden Argumenten“ aufwarten werde bezüglich der Notwendigkeit „einer Perspektive für die mittel- und osteueropäischen NATO-Staaten“ auf der Führungsebene des Militärbündnisses.